SDG 2: Landwirtschaft neu gestalten

Nachhaltige menschliche Entwicklung – das ist die Vision, die Dr. Ibrahim Abouleish dazu brachte, den ersten Brunnen in der weiten Wüste zu graben. Seit 1977 wendet Dr. Ibrahim Abouleish biodynamische Agrarmethoden an. So beleben er, seine Familie, Freunde sowie Mitarbeiter zusammen das Wüstenland wieder und entwickelten mit der Zeit ein aufstrebendes Agrarunternehmen.

Vor 40 Jahren gab Dr. Abouleish seine vielversprechende medizinische Karriere auf und widmete sich der biodynamischen Landwirtschaft, die einen ganzheitlichen Ansatz für eine nachhaltige Entwicklung fördert. Schon damals wusste er, dass es kreative Lösungen braucht, um die Ziele des Sustainable Development Goal (SDG) 2 zu erreichen: „Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern”.

“Es ist nicht zu spät, Landwirtschaft und Nahrungsmittelsysteme neu zu gestalten, um die Welt besser zu ernähren und eine nachhaltige Entwicklung zur Welt zur bringen”, Kofi Annan

SEKEM zeigt, wie und dass Wüstenland nachhaltig zurückgewonnen werden kann. Die Aufgabe der Initiative ist die Entwicklung des Individuums, der Gesellschaft und Umwelt durch ein ganzheitliches Konzept, welches Ökologie, Wirtschaft, gesellschaftliches und kulturelles Leben in sich integriert. Die Vision hallt immer noch in allen SEKEM-Aktivitäten nach. SEKEMs Community Development Ansatz ist ein Vorbild und die Grundlage dafür, den Hunger zu beenden – vor allem vor dem Hintergrund, dass etwa 90% der Fläche Ägyptens Wüstenland ist und nur wenig Land im fruchtbaren Nildelta für die Landwirtschaft zur Verfügung steht. “Es ist nicht zu spät, Landwirtschaft und Nahrungsmittelsysteme neu zu gestalten, um die Welt besser zu ernähren und eine nachhaltige Entwicklung zur Welt zur bringen”, sagte kürzlich Kofi Annan, ehemaliger UN-Generalsekretär und Vorsitzender der Kofi Annan Foundation.

SEKEM unterstützt die SDGs.

Kein Zufall

“Mehr als 70 Prozent des von uns urbar gemachten Landes produzieren Lebensmittel und Rohstoffe für den lokalen Markt”, sagt Helmy Abouleish, Geschäftsführer SEKEMs. “Und das ist kein Zufall. Es hilft, das Hungerproblem zu lösen, da Ägypten sehr von Nahrungsmittelimporten abhängig ist”, fährt er fort. Laut dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen haben etwa 16% der ägyptischen Bevölkerung nur schlechten Nahrungszugang. In Oberägypten ist die Nahrungsmittelunsicherheit am höchsten – fast 40% der Bevölkerung dort hat nur schlechten Zugang zu Lebensmitteln.

Mit seiner Nahrungsmittelproduktion, die gesund, Bio und nach Demeter zertifiziert ist, kämpft SEKEM gegen Unterernährung an. Gleichzeitig ist sich SEKEM bewusst, dass sich nicht alle Menschen diese biodynamischen Produkte leisten können. Daher subventioniert SEKEM Mittagessen für alle Mitarbeiter – so erhält jeder Arbeiter mindestens eine warme und gesunde Mahlzeit am Tag. Jeder Arbeitnehmer hat die Wahl, diese Mahlzeit für zwei ägyptische Pfund in Anspruch zu nehmen. Den Rest der Mahlzeit zahlt SEKEM. Darüber hinaus übernimmt SEKEM die Gesamtkosten der Mahlzeit für alle Mitarbeiter in der Nachtschicht.

Aus der Idee einer nachhaltigen Entwicklung und dem Aufbau einer blühenden Zukunft für Ägypten und die Welt, entstand SEKEM vor 40 Jahren. Für SEKEM ist nachhaltige Entwicklung kein Modethema, sondern Kerngeschäft. SEKEM orientiert sich an der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ und der Erreichung aller 17 SDGs. Das ganzheitliche Konzept misst SEKEM mit der sogenannten Nachhaltigkeitsblume. Die Blume ist ein Management-, Bewertungs- und Kommunikationsinstrument, welches das Konzept der nachhaltigen Entwicklung in ihren vier Dimensionen symbolisiert: Wirtschaftsleben, gesellschaftliches Leben, kulturelles Leben und Ökologie.

Christina Büns

Was macht SEKEM im Rahmen des SDG 1?
SEKEM engagiert sich für alle Ziele nachhaltiger Entwicklung der Vereinten Nationen
Achieving the Sustainable Development Goals through Agriculture - Kofi Annan