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100% Organic Food für Jeden

Die Einführung neuer Technologien in der konventionellen Landwirtschaft hat zu einem enormen Wachstum geführt. Wenn auch nicht immer direkt erkennbar, haben die mit dem Wachstum verbundenen Kosten ihren Preis. Bedeutende Auswirkungen der intensiven Landwirtschaft sind Bodenerschöpfung, Grundwasserverschmutzung und -Knappheit, steigende Produktionskosten sowie sozioökonomische Instabilität.

Organische Landwirtschaft benötigt weniger Ressourcen

Die ökologische Landwirtschaft hat in jüngster Zeit an Bedeutung gewonnen, denn gegenwärtig spielt die gelöste organische Substanz im Boden (DOM) im Hinblick auf Ökologie und Betriebswirtschaft eine Schlüsselrolle für die nachhaltige Landwirtschaft. Klimawandel und Wasserverfügbarkeit beeinflussen Ägyptens Landwirtschaft in hohem Maße. Das Niltal und das -Delta sind die Gebiete, in denen seit vielen Jahren Landwirtschaftsflächen intensiv genutzt werden, aber in den letzten 20 Jahren hat die ägyptische Regierung den Ausbau der landwirtschaftlichen Flächen in die “Newlands” in der Wüste stark gefördert. Die Landgewinnung von Gebieten soll noch fortgesetzt werden. In der ägyptischen Landwirtschaft gibt im Wesentlichen sieben strategisch wichtige Kulturplanzen: Baumwolle, Mais, Kartoffeln, Reis, Zuckerrüben, Zuckerrohr und Weizen. Ein Rückgang der Bodenfruchtbarkeit und Ernteerträgen hat vor allem in der intensiven Landwirtschaft zugenommen, hat aber die sozioökonomische Instabilität nicht verringert. Allerdings haben Subventionen der ägyptischen Regierung das wirtschaftliche Potential Ägyptens negativ beeinflusst.

Keine Subventionen, aber eine Verbesserung des Bodens

Auf der anderen Seite nimmt biologische Landwirtchaft als alternatives Landwirtschaftssystem in der ägyptischen Landwirtschaft zu. Die landwirtschaftlichen Produktionsmittel im ökologischen Landbau werden nicht subventioniert, aber verbessern die Bodenstruktur, erhalten die Wasserqualität, erhöhen die organische Bodenbelastung, erhöhen die Biodiversität sowie die Erträge und verringern dabei gleichzeitig die Gesamtkosten einer Tonne jedes Ertrags.

Der Klimawandel wird zukünftig auch Auswirkungen auf die ägyptische Landwirtschaft haben – wie zum Beispiel steigende Meeresspiegel, höhere Temperaturen, ein Rückgang der Ackerflächen und mehr Wasserbedarf für die Erzeugung von Kulturpflanzen. Ägypten ist ein einzigartiges Land: Fast 95% des Wassers kommen aus dem Ausland und der Klimawandel, der auch andere Länder betrifft, wird wahrscheinlich die Wasserverfügbarkeit in Ägypten beeinträchtigen.

Die Zukunft der Landwirtschaft in Ägypten

Die ökologische Landwirtschaft hat sich als wirksam erwiesen, um die negativen Auswirkungen der Landwirtschaft auf die Umwelt zurückzudrängen. Jedoch hat das Prinzip keine breitere Anwendung in der gesamten nationalen Nahrungsmittelproduktion gefunden, weil es mit höheren Kosten assoziiert wird. Unter Anwendung einer Vollkostenrechnung stellt die Studie “Die Zukunft der Landwirtschaft in Ägypten” einen Kostenvergleich zwischen der ökologischen und der konventionellen Landwirtschaft in Ägypten an. Die Vollkostenrechnung schätzt und bewertet die externen Kosten der Umweltauswirkungen von Nahrungsmittelverschwendung in monetärer Hinsicht. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die Bio-Landwirtschaft zwar einen geringfügig höheren direkten Produktionsaufwand aufweist, aber gleichzeitig die Kosten für Umwelt- und Gesundheitsschäden senkt und somit langfristig eine bessere Wirtschaftlichkeit und Rentabilität für die Gesellschaft insgesamt bewirkt.

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Wie soll die Welt ernährt werden?

Im Jahr 2050 wird die Menschheit genügend Nahrung für neun Milliarden Menschen produzieren müssen. Die Verfügbarkeit, der Zugang zu und die Erschwinglichkeit von ausreichenden Nährstoffen sind die definierenden Kriterien der Ernährungssicherheit, die bei der Wahl des Landwirtschaftssystems von morgen berücksichtigt werden müssen:

Verfügbarkeit: Lange bestand die Überzeugung, dass externe Zusätze, wie chemische Düngemittel, notwendig sind, um die Nahrungsmittelproduktion erheblich zu erhöhen. Im Widerspruch dazu sagen nun eine zunehmende Anzahl von Wissenschaftlern, politischer Gremien und Experten wie Olivier de Schutter, Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen zu “Right to Food”, dass ressourcenschonende und nachhaltige Bodennutzung das erwiesene Potenzial haben, die Erträge wesentlich zu verbessern. In traditionellen Landwirtschaftssystemen in Entwicklungsländern und in Gebieten, in denen Böden sich verschlechtert haben, können die Erträge bis zu 200% erhöht werden.

Finden Sie den vollständigen Text in “Farming for the future” von Helmy Abouleish; Artikel veröffentlicht in der UNIDO-Zeitschrift “Making It – Industrie für die Entwicklung”, 2. Quartal 2011.

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Wir sagen nein zu GMO

Im Großen und Ganzen gibt es heute drei verschiedene Klassen von gentechnisch veränderten Organismen (GMO), von denen zwei bereits kommerzialisiert sind.

– GMO für Herbizidtoleranz:

Diese Klasse stellt das größte Merkmal der Gentechnik dar. Die Pflanze wird gegen ein bestimmtes nicht-selektives Herbizid resistent gemacht – entweder durch Hinzufügen oder Umschalten eines bestimmten Gens. Der Widerstand der Pflanze ermöglicht die Verwendung dieses Herbizids auf dem Feld. Zwei berühmte Beispiele sind RoundupReady® (Wirkstoff Glyphosat) von Monsanto und LibertyLink® (Wirkstoff Glufosinate) von Bayer.

– GMO für Insektenresistenz:

In dieser zweiten großen Klasse von GMO werden Gene auf Pflanzen übertragen, damit sie Toxine gegen bestimmte Insekten produzieren. Diese Toxine stammen überwiegend aus Bodenbakterien (z. B. Bacillus thuringiensis) und sind somit natürliche Produkte, die bereits in der Natur für die Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden. Heutzutage findet man diese Merkmale besonders häufig in Mais und Baumwolle. Allerdings besteht der Nachteil darin, dass die Toxine auch nützliche Insekten töten.

– GMO für die Produktion von Chemikalien:

Obwohl nicht kommerziell, versuchen verschiedene Unternehmen, Pflanzen durch Gentechnik zu entwickeln, die chemische Substanzen für Industrie und Medizin produzieren können.

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