Menschen in SEKEM: Dalia Abdo

“Der Klang eines Klaviers, kein Mensch weit und breit, nur grüne Bäume, Blumen und bunte Gebäude“, so erinnert sich Dalia Abdo an ihren ersten Tag in SEKEM. Als die heutige Projektmanagerin zum Bewerbungsgespräch kam, war sie überrascht: „Es fühlte sich so unwirklich an, wie in einem Film oder als würde ich träumen.“

Nach ihrem Abschluss an der Amerikanischen Universität in Kairo arbeite Dalia Abdo zunächst für jeweils zwei Jahre in zwei ägyptischen Unternehmen als Projekt-Ingenieurin. „Ich habe schon im Studium gemerkt, dass Projektmanagement meine Leidenschaft ist. Da passiert so viel und man kann Fortschritt und Entwicklung direkt miterleben“, erzählt Dalia, die bereits während des Studiums ihren Schwerpunkt auf Management und Bauingenieurwesen legte. „Wichtig war mir aber immer eine gewisse Routine und Organisation gewährleisten zu können. Das war mir in den ersten Berufsjahren auch möglich, weil die meisten Projekte sehr ähnlich waren und es kaum unvorhersehbare Situationen gab“, verrät sie.

Vielfalt bringt Herausforderungen und Erfahrungen mit sich

Im Februar 2003 begann Dalia als Projektmanagerin bei SEKEM zu arbeiten, was für sie zunächst eine Herausforderung darstellte. „In SEKEM gab es keine Routine“, erzählt sie. „Die Projekte sind sehr vielfältig, erfordern aber trotzdem stets, der nachhaltigen Vision SEKEMs gerecht zu werden. Ich lernte mit jedem Projekt dazu, indem ich mich intensiv mit der Thematik auseinandersetze und bin heute froh über die vielen neuen Erfahrungen.“

Die Photovoltaik-Anlage (PV) auf dem Dach der Heliopolis Universität war ein besonders großes Projekt (in Zusammenarbeit der DEG (Deutsche Gesellschaft für Entwicklung)), in das Dalia Abdo eng involviert war. „Zusammen mit einem Team war ich für die Entscheidung, welche PV-Module für das System genutzt werden sollen, verantwortlich“, erläutert sie. „Es gibt viel verschiedene Arten von PV-Paneelen und wir mussten viel recherchieren, um herauszufinden, welche Variante mit den Umweltbedingungen Ägyptens am besten kompatibel ist.“ Neben der Stromversorgung der Ingenieursfakultät der Heliopolis Universität dient das PV-System den Studenten auch als wichtiges Forschungsmodell.

„Es ist toll bei der Arbeit an kulturellen Aktivitäten teilnehmen zu können, obwohl ich als Ingenieurin angestellt bin.“

Nicht nur die Projekte, sondern auch das Arbeitsumfeld empfindet Dalia in SEKEM als einzigartig. „Es ist toll bei der Arbeit an kulturellen Aktivitäten teilnehmen zu können, obwohl ich als Ingenieurin angestellt bin“, freut sich die Mutter zweier Töchter. Dalias älteste Tochter ist sogar regelmäßig bei der Kinder-Universität der Heliopolis Universität zu Gast und hat ebenfalls große Freude an SEKEMs kulturellen Angeboten.

Zwei Jahre nachdem Dalia begonnen hatte in SEKEM zu arbeiten, heiratete sie und brachte kurze Zeit später zwei Töchter zur Welt. Als frischgebackene Mutter profitierte sie von den flexiblen Arbeitszeiten, die SEKEM jungen Familien anbietet. „Das hat mir geholfen, meine Karriere fortzusetzen und gleichzeitig meine Familie nicht zu vernachlässigen.“

15 Jahre SEKEM-Realität

In diesem Monat feiert Dalia Abdo bereits ihr 15-jähriges Jubiläum als SEKEM Mitarbeiterin. „Ich bin sehr dankbar für die Möglichkeiten, die sich mir in den vergangenen Jahren in SEKEM eröffnet haben“, sagt sie. „Obwohl ich zunächst etwas verwundert über die wöchentlichen kulturellen Treffen war, weiß ich diese mittlerweile zu schätzen.“ Im Laufe der Zeit hat Dalia natürlich auch herausgefunden, dass die Musik, die sie an ihrem ersten Tag in SEKEM so überraschte, genau aus einem solchen Treffen kam. Jede Woche nehmen alle Mitarbeiter aus SEKEMs Hauptgeschäftsstelle an einem kulturellen Treffen teil, das stets musikalisch eröffnet wird und bei dem über unterschiedlichste gesellschaftlich relevante Themen diskutiert wird. Dalia war also nicht im Traum, sondern in der SEKEM-Realität und ist auch nach 15 Jahren noch glücklich Teil der SEKEM-Familie zu sein: „Ich erlebe jeden Tag etwas Neues und lerne stetig dazu. Das ist ein großer Segen.”

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