Menschen in SEKEM: Marwa Tohamy

“Jeder Mann und jede Frau muss den eigenen Sinn des Lebens finden, und ich habe meinen in SEKEM gefunden.”

Marwa wurde in Zagazig, einer Stadt im östlichen Nildelta, geboren – umgeben von wunderschöner Natur. Ihr Vater ist promovierter Professor im Agrarforschungszentrum und ihre Mutter Lehrerin für Landwirtschaft. Daher ist es nur natürlich, dass Marwa von klein auf lernte, die Umwelt zu lieben und zu respektieren. „Die Natur hat mich gelehrt, Fragen zu stellen, und meine Eltern haben das gefördert. Einige Lieblingserinnerungen aus meiner Kindheit führen mich zurück zu Momenten in der Natur mit meiner Familie“, erinnert sich die leidenschaftliche Lehrerin.

Lernen in der Praxis

Im Jahr 2016 wurde Marwa Handarbeitslehrerin an der SEKEM Schule. Sie war nicht nur begeistert, in einer so schönen, natürlichen Umgebung zu arbeiten, sondern auch fasziniert von dem alternativen Bildungsansatz, der in der SEKEM-Schule angewendet wird. Marwa musste viel über Stricken, Nähen oder Häkeln lernen, um die Techniken dann ihren SchülerInnen beizubringen, und sie liebte diese Herausforderung. „Es ist wunderbar zu sehen, wie das Handwerk und die Kunst den Kindern auf spielerische Weise Mathematik beibringen kann. Es lehrt sie auch bereits in jungen Jahren wertvolle Eigenschaften wie Geduld, Ausdauer, Liebe zum Detail und Rhythmus – und gleichzeitig entsteht etwas Schönes und Nützliches.“

Marwa mit einem der ersten Schüler auf der Wahat-Wüstenfarm

Marwa hat einen Master-Abschluss in Pädagogik, Zeichnen und Storytelling. Sie fühlt eine große Verantwortung, ihre Schüler nicht nur zu erziehen, sondern auch ihren Charakter zu stärken und ihren Horizont zu erweitern. „Es liegt an den Kindern von heute, die innovativen Führungskräfte von morgen zu werden. Daher ist es wichtig, dass sie bereits von Kindesbeinen an das Bewusstsein und die Verantwortung für einander und ihre Umgebung entwickeln.”

Neuland betreten – Warum SEKEM-Wahat?

Marwa besuchte die SEKEM-Wahat-Farm 2019 zum ersten Mal. Eine Woche lang brachte sie im Rahmen des „Core Programs“ den ArbeiterInnen Aspekte des Kunsthandwerks näher. Marwa war fasziniert und ergriffen von dieser neuen wachsenden Gemeinde und konnte nur zu gut nachempfinden, wie es gewesen sein musste, als Ibrahim Abouleish 1977 die SEKEM Initiative gründete. Diesem ersten Besuch folgten viele weitere, bis sie sich im September 2020 entschied, dauerhaft nach Wahat zu ziehen. „Viele Menschen denken, dass es eine schwierige Entscheidung für mich war, Mitten in die Wüste zu gehen“, verrät Marwa. „Aber so ist es nicht! In SEKEM Wahat entsteht gerade ein Wunder, und ich möchte ein Teil dieses Wunders sein.”

Marwa während der Arbeit mit den Kindern der SEKEM-Wahat-Farm

Die engagierte Marwa startete mit einem Alphabetisierungsprogramm und lernte mit den ArbeiterInnen während deren Pausen. Zudem half sie auf den Baumwoll- und Jojoba-Feldern bei der Ernte und unterstützte das Gästehaus bei allen anfallenden Arbeiten.

An die Gemeinschaft glauben

„Jeder Mann und jede Frau muss den eigenen Sinn des Lebens finden, und ich habe meinen in SEKEM gefunden. Nun hat mich mein Traum nach Wahat geführt, wo ich mehr beitragen und diejenigen unterstützen kann, die diese Unterstützung wirklich brauchen“, berichtet Marwa. Nachdem sich kürzlich zwei neue Familien der kleinen SEKEM-Wahat-Gemeinschaft angeschlossen haben, hilft Marwa jetzt bei der Gründung der Schule in Wahat und unterrichtet derzeit sechs Kinder.

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