Menschen in SEKEM: Wedad Abd El Zaher Mohamed

„Ob in guten oder schlechten Zeiten, eine gute Frau sollte ihren Mann immer unterstützt und zu ihm stehen“, sagt Wedad Abd El Zaher Mohamed, eine von SEKEMs Bäuerinnen „SEKEM hat mich gestärkt, indem ich hier Arbeit gefunden habe und mir Wissen vermittelt wurde. So kann ich meinen Mann dabei unterstützen, das Wohlergehen unserer Familie zu erhalten und verschiedene Herausforderungen zu meistern“, sagt die hingebungsvolle Ehefrau.

Eine Familie in SEKEM

Wedad ist die Tochter von Abd El Zaher Mohamed, einem langjährigen SEKEM-Mitarbeiter, der seit 1980 für die Mülltrennung verantwortlich ist. Auch ihr Bruder Mostafa Abd El Zaher ist ist seit über 20 Jahren in der Fabrik von iSiS Organic, SEKEMs Firma für Bio-Lebensmittel beschäftigt. Wedad hat beobachtet und bewundert wie ihre Eltern einander unterstützt und geliebt haben – bis die Mutter vor wenigen Monaten verstarb. „Ich habe so viele schöne Erinnerungen, aber noch überwiegt die tiefe Trauer über den Verlust in unseren Herzen, ganz besonders bei meinem Vater“, sagt die 43-jährige Ägypterin. „Meine hat mir übrigens beigebracht, dass eine Frau nicht nur das Rückgrat ihrer Familie ist, sondern der gesamten Gesellschaft.“ Das konnte Wedad vor einiger Zeit innerhalb der eigenen Familie konkret erfahren und unter Beweis stellen.  Vor drei Jahren verlor Wedads Mann seinen Job. Ohne mit der Wimper zu zucken, suchte sich die Mutter einer Tochter und eines Sohnes sofort eine Arbeit, um einen Beitrag zum Haushalt zu leisten.

Wedad und ihr Vater Abd El Zaher Mohamed auf der SEKEM Farm.

„Es ist immer wieder eine Freude zu beobachten, wie die Böden, die wir Monate lang hegen und pflegen nach und nach grün werden und eine reichhaltige und gesunde Ernte bringen!“

Wedads Vater half mir bei der Job-Suche und empfahl ihr SEKEM. „Ich freute mich sehr, als ich dort tatsächlich Arbeit fand, nicht nur des Einkommens willens, sondern auch weil ich viel über die Landwirtschaft lernen konnte, ein Gebiet, das mich sehr interessiert“, so die engagierte Feldarbeiterin. „Mittlerweile kenne ich mich mit dem biologisch-dynamischen Anbau gut aus und weiß, wie ich saubere und gesunde Nahrungsmittel produzieren kann.“ Außerdem genießt Wedad die Zeit auf den Feldern: „Ich habe Spaß mit meinen Kollegen und es ist immer wieder eine Freude, zu beobachten, wie die Böden, die wir Monate lang hegen und pflegen nach und nach grün werden und eine reichhaltige und gesunde Ernte bringen“, erklärt sie.

„Ich bemühe mich, meine Kinder davor zu schützen, sich verletzlich zu machen. Bildung gibt ihnen die Kraft, ihr Leben zu verändern.“

Es ist erstaunlich, dass eine solch achtsame und intelligente Frau, wie Wedad es ist, nie die Schule besucht hat. In ihrer Generation war es in vielen ländlichen Gebieten Ägyptens nicht üblich, dass Mädchen ihr Recht auf Bildung nutzen konnten. Für Wedad ist aber schon lange klar, dass sich dies bei ihren Kindern ändern sollte. „Schon bevor ich Mutter wurde, nahm ich mir vor, meinen Kindern alle ihre Rechte zu geben, die ihnen im Leben zustehen“, verrät sie. „Wir leben in einer schwierigen Zeit und ich bemühe mich, sie vor Verletzungen jeglicher Art zu schützen. Bildung gibt ihnen die Möglichkeit, sich Herausforderung zu stellen und ihr Leben zu verändern.“

Und die Kinder haben diese Möglichkeiten genutzt. Wedads Sohn studiert mittlerweile an der Fakultät für Naturwissenschaften und ihre Tochter besucht die Highschool.

SEKEM ist es seit jeher ein Anliegen, Frauen zu stärken – auch in der Landwirtschaft. Wedad Abd El Zaher Mohamed, kann durch ihre Arbeit nicht nur ihren Kindern eine bessere Zukunft ermöglichen, sondern sie hat auch für sich persönlich viel gelernt: „Auf den Feldern ist mir klargeworden, dass wir Frauen ebenso in der Lage sind zum Lebensunterhalt und Wohlergehen unserer Familien beizutragen. Nicht nur als Hausfrau und Ehefrau, sondern als gleichwertige Partnerin meines Mannes und als Mutter meiner Kinder mit einer großen Verantwortung.“

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