MultiplikatorInnen schulen, Wissen verbreiten: Erfolgreicher Auftakt in Oberägypten

Ende Februar rumpelte ein Team aus SEKEM über holprige Pisten in ein Dorf außerhalb von Assuan. Auch wenn die Anfahrt etwas beschwerlich war, so war der Beweggrund doch ein sehr erfreulicher: Im Rahmen des Projektes „Wissenshub für ökologischen Landbau in Nordafrika“, das vom BMZ finanziert und von der GIZ implementiert wird, fand das erste sogenannte ToT, Training of Trainers, statt. 

Die Gruppe, die sich zum ersten ToT zusammengefunden hatte, bestand aus 47 Männern und 6 Frauen. Sie waren aus drei verschiedenen oberägyptischen Regierungsbezirken angereist, unter ihnen nicht nur Farmer, sondern beispielsweise auch Lehrer und Repräsentanten landwirtschaftlicher NGOs.

Die Experten aus SEKEM waren nach Oberägypten gereist, um vor Ort künftige MultiplikatorInnen zu schulen, die nach Beendigung des Trainings Mikrointerventionen in ihren Gemeinden durchführen und Wissen rund um den Ökolandbau verbreiten werden. Mit Motivation und Ehrgeiz möchten sie zur nachhaltigen Entwicklung ihrer Dörfer beitragen. Die Gruppe, die sich zum ersten ToT zusammengefunden hatte, bestand aus 47 Männern und 6 Frauen. Sie waren aus drei verschiedenen oberägyptischen Regierungsbezirken angereist, unter ihnen nicht nur Farmer, sondern beispielsweise auch Lehrer und Repräsentanten landwirtschaftlicher NGOs.

Neben dem Vermitteln vieler Informationen wurden auch bereits Ideen für mögliche Mikrointerventionen gesammelt und ausgetauscht. Es kamen unterschiedlichste Vorschläge zusammen, wobei die teilnehmenden Frauen sich besonders kreativ zeigten.

Die Veranstaltung dauerte vier Tage lang, vom 22. bis zum 27. Februar. Dabei wurde ein kompletter Tag an einer Feldschule verbracht, wo die wissbegierigen Teilnehmenden konkrete, praktische Dinge lernten. So haben sie beispielsweise Majoran-, Artischocken- und Fenchel-Demo-Plots unter die Lupe genommen und verschiedenste Praktiken des ökologischen Landbaus erörtert. Die Themen reichten von besseren Befruchtungsanwendungen bis zu Infektionssymptomen. Diese Erfahrung zeigte deutlich, wie wichtig es ist, Demo-Plots in mehreren Regionen zu etablieren, damit die Menschen einen praktischen Zugang zum Thema haben und hautnah erleben und sehen können, was Bio-Landwirtschaft bedeutet. Theoretische Themen des Trainings waren u.a. die Kompostproduktion, die Erläuterung von SEKEMs Economy of Love sowie die Zertifizierung von Bio-Produkten.

Den TeilnehmerInnen wurde Schritt für Schritt erläutert, wie man sich als FarmerIn Bio-zertifizieren lassen kann. Neben dem Vermitteln vieler Informationen wurden auch bereits Ideen für mögliche Mikrointerventionen gesammelt und ausgetauscht. Es kamen unterschiedlichste Vorschläge zusammen, wobei die teilnehmenden Frauen sich besonders kreativ zeigten. Die MultiplikatorInnen schmiedeten bereits Pläne; so wollen künftig zum Beispiel Lehrerinnen einen Demo-Plot (Anschauungsfeld) auf der Farm eines teilnehmenden Geschäftsmanns kultivieren, wo es auch für StudentInnen die Möglichkeit geben wird, ein Praktikum zu absolvieren. Die zahlreichen großartigen Ideen waren auf den örtlichen landwirtschaftlichen Kreislauf ausgerichtet und zeigten, wie viele Möglichkeiten es gibt, mit biologischer Landwirtschaft Vorteile und Gewinne zu erzielen. Überlegungen zur Reichweite der MultiplikatorInnen ergaben, dass jede/r TeilnehmerIn rund 20 Personen pro Mikrointervention erreichen könnte, ganz getreu dem Motto des Projekts: let the knowledge flow!

Jedes ToT besteht aus drei Veranstaltungen. Diese war der Auftakt für die erste Gruppe. Insgesamt wird es drei ToTs in unterschiedlichen Gegenden geben –  eine Gruppe in der Mitte Ägyptens sowie eine dritte im Norden. Das Training für die nördliche Region, das besonders Menschen aus dem Nil-Delta ansprechen soll, wird höchstwahrscheinlich in SEKEM stattfinden. Für die Gruppe aus Oberägypten wird es im Juni mit der zweiten Trainingseinheit weitergehen. 

Tanja Reischl

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